Entlassungen bei Daimler sind nicht ausgeschlossen

08 April, 2009

Der Autokonzern Daimler sieht sich in einem Jahr der Krise und auch Entlassungen sind nicht auszuschließen. Nach Aussage von Daimler-Chef Dieter Zetsche ist die Talsohle in der Automobilindustrie frühestens in der zweiten Jahreshälfte überwunden.

Das erste Quartal sei deutlich negativ ausgefallen. Aus diesen Gründen muss in allen Geschäftsbereichen gespart werden. Die Mitarbeiter müssen mit einer ganzen Reihe von Sparmaßnahmen und mit Lohneinbußen rechnen. Zu Entlassungen soll es nur im äußersten Notfall kommen, wenn die Flaute weiter anhält. Bisher sind bis 2011 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.
Der PKW-Absatz ist bei Daimler seit Monaten in den Keller gerutscht, in den ersten drei Monaten 2009 brachen der Verkauf im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent ein. Bei den Nutzfahrzeugen sank der Absatz sogar um 39 Prozent nach.
Im der Entwicklung umweltfreundlicher Antriebe werde Daimler trotz der Krise weiter investieren.
Für das Gesamtjahr rechnet Daimler wegen des seit Monaten anhaltenden Rückgangs beim Absatz von Fahrzeugen mit einem deutlich niedrigen Geschäftsvolumen.
Im vergangenen Jahr wurden zu viele Autos im Überschuss produziert.
Der Konzern will in diesem Jahr mehrere Milliarden Euro einsparen. Die Personalkosten in Deutschland sollen um rund zwei Milliarden sinken, ein großer Teil soll bei den Beschäftigten eingespart werden.
Die Kurzarbeit für die 68.000 Produktionsbeschäftigten in den deutschen Werken reicht nicht aus. Die Wochenarbeitszeit für 73.000 Mitarbeiter in Verwaltung, Einkauf sowie Forschung und Entwicklung soll um bis zu fünf Stunden gekürzt werden. Dies bedeutet Lohneinbußen von bis zu 14 Prozent. Außerdem will der Konzern bei den Zuschlägen zum Kurzarbeitergeld sparen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld kürzen und die für Mai geplante zweite Stufe der Tariferhöhung von 2,1 Prozent auf Dezember verschieben.
In der Verwaltung sollen die Kosten im laufenden Jahr noch einmal um 500 Millionen Euro gedrückt werden.


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