Lkw-Maut trägt zu weniger Schadstoffausstoß bei

25 Mai, 2008

Bei der Anschaffung neuer LKW spielen Gebühren und Subventionen eine große Rolle. Indirekt trägt die Lkw-Maut zu einer Verringerung des Schadstoffausstoßes bei, jedoch wirkt das Wachstum der Lkw-Flotte dem wiederum entgegen.

Drei Jahre nach Einführung der Lkw-Maut in Deutschland unterstützt diese auch den Klimaschutz. Die Schadstoffreichsten Klassen S1 und S2 (Euro 0, 1 + 2) werden auf deutschen Autobahnen immer weniger.
Nachdem es anfangs im Januar 2005 wiederholt zu Pannen und kostenträchtigen Verzögerungen gekommen war, zahlt es sich nun aus, dass die Bundesregierung in ein komplexes, satellitengestütztes System investiert hat. Die deutsche Toll Collect GmbH ist seither der weltweit einzige Mautbetreiber, der Autobahngebühren differenziert nach Schadstoffklassen erheben kann.
So ging der Anteil der Lastkraftwagenklasse S1 an den gefahrenen Autobahnkilometern von 3,7 Prozent um zwei Drittel auf nur noch 1,1 Prozent zurück. Die ebenfalls umweltschädlichen Lkw der Schadstoffklasse S2 hatten vor drei Jahren noch einen Anteil von 32,8 Prozent an den gefahrenen Kilometern - heute liegt der Wert nur noch bei 10,7 Prozent und damit ebenfalls um zwei Drittel niedriger. Die mittlere Schadstoffklasse S3, die für den größten Teil der gefahrenen Lkw-Kilometern steht, hat ihren Anteil von knapp 63 Prozent auf nur noch rund 53 Prozent verringert.
Demgegenüber hat sich der Anteil der umweltfreundlicheren Schadstoffklassen S4 und S5 drastisch erhöht. So hatten Laster der relativ sauberen Klasse S4 (Euro 4) im Januar 2005 erst einen Anteil von 0,9 Prozent an den gefahrenen Kilometern - inzwischen liegt er bei 7,2 Prozent. Und die bis dato sauberste Klasse S5 (Euro 5, EEV 1) hat ihren Anteil sogar von 0,2 Prozent vor drei Jahren auf 27,9 Prozent im April 2008 ausgebaut.
Auch Ausländische Spediteure haben in die Modernisierung ihres Fuhrparks investiert. Auch dass ältere Lkws mit schlechteren Schadstoffklassen auf die Bundesstraßen ausgewichen sind, sprechen der Termindruck, die hohen Lohnkosten und der Zeitverlust dagegen.
Beigetragen zur Erneuerung der Lkw-Flotten habe neben der Lkw-Maut aber auch das inzwischen auf 185 Millionen Euro aufgestockte Innovationsprogramm des Verkehrsministeriums in Berlin. Dieses Programm bezuschusst die Anschaffung eines umweltfreundlichen Lkws mit bis zu 4250 Euro. Dieses Projekt wird durch die Einnahmen der Maut finanziert.
Die Schadstoffbelastung durch den Lkw-Verkehr insgesamt hat sich allerdings nicht in demselben Maße verringert, wie es nach den Toll-Collect-Zahlen zunächst den Anschein hat. Die Lkw-Flotte ist zwar sauberer geworden, aber sie ist auch insgesamt gewachsen.


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