Jeder vierte Führerscheinanwärter fällt durch

19 Dezember, 2011

Jeder vierte Führerscheinanwärter fällt bei der Fahrerlaubnisprüfung durch. Bundesweit beträgt die Misserfolgsquote 27,7 Prozent, in Ostdeutschland sind es sogar bis zu 44 Prozent.

Die Pkw-Führerscheine der Führerscheinklassen B beziehungsweise BE sind weiterhin die Favoriten vor allem bei jungen Menschen. Mehr als 88 Prozent aller Pkw-Führerscheinaspiranten waren unter 25 Jahre alt. Besonders groß ist das Interesse am begleiteten Fahren ab 17 Jahren.

Die fünf ostdeutschen Bundesländer rangieren bei allen Prüfungen auf den hinteren Plätzen. Durchfallquoten von mehr als 40 Prozent im theoretischen Teil sind üblich, Schlusslicht Sachsen-Anhalt bringt es hier sogar auf knapp 44 Prozent. Ähnlich sieht es bei den praktischen Fahrproben aus, die in den neuen Ländern von etwa jedem Dritten nicht zur Zufriedenheit des Prüfers absolviert werden. Schlusslicht in der Praxis-Prüfung ist allerdings Hamburg, wo vier von zehn Prüflingen nicht bestehen. Neben Hessen haben Schleswig-Holstein und Niedersachsen die besten Ergebnisse in Fahrschulprüfungen vorzuweisen

Der ACE kritisierte die Durchfallquote in mehreren ostdeutschen Bundesländern als „viel zu hoch“. Die Fahrschulen dort müssten sich angesichts der zahlreichen negativen Prüfergebnisse zum Handeln herausgefordert fühlen. Aus Sicht des Clubs geht es vor allem darum, den theoretischen Unterricht und die Unterweisung im praktischen Teil der Fahrausbildung nachhaltig zu verbessern. Es dränge sich der Verdacht auf, dass es in der Branche kein aufrichtiges Interesse an einer Verbesserung der Situation gäbe. Möglicherweise liege der Grund darin, dass sowohl Fahrschulen als auch Prüforganisationen an Wiederholungsprüfungen gut verdienten. Der Sprecher der Deutschen Fahrlehrer-Akademie Gernot Heiler wies in diesem Zusammenhang gegenüber dem ACE auf das Überangebot von Fahrschulen in den neuen Bundesländern hin. Dies führe zu einer massiven Konkurrenz.

Während bei den Pkw-Führerscheinen durchschnittlich jede dritte Prüfung als nicht bestanden gewertet wird (34,56 Prozent), liegt der entsprechende Anteil bei den Prüfbescheinigungen zum begleiteten Fahren mit 17 deutlich darunter (24,25 Prozent). Auffallend sind auch die niedrigen Fehlerraten bei angehenden Motorradfahrern (Klasse A: 14,31 Prozent), Lkw-Aspiranten (15,43 Prozent) und Busfahrern (12,18 Prozent). Der ACE geht davon aus, dass bei Bewerbern für diese Klassen sowohl die Motivation sehr hoch ist, aber auch langjährig entwickelte Ausbildungskonzepte fruchten. Über alle Führerscheinklassen hinweg wurden den Angaben zufolge 2009 knapp 1,5 Millionen neue Führerscheine ausgestellt. auto-medienportal.net


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