Europaletten-Tausch

30 Oktober, 2008

Neue Studie deckt tatsächliche Kosten des Europaletten-Tauschs

Neue Studie deckt tatsächliche Kosten des Europaletten-Tauschs auf
Der Transport von Waren mithilfe des Europaletten-Tauschsystems ist viel teurer als von den meisten Unternehmen kalkuliert. Dies ist das Ergebnis der Studie einer führenden international tätigen Unternehmensberatung im Auftrag von CHEP, dem weltweiten Marktführer im Pooling von Paletten und Behältern. Bei der Untersuchung kam heraus, dass jede Bewegung einer Europalette im Tauschverfahren mit Kosten zwischen drei und vier Euro pro Lieferung zu Buche schlägt, in einigen Fällen belaufen sich die Kosten sogar auf jeweils fünf Euro.

Diese Kosten, die bislang nie beziffert wurden, überraschen Joachim R.
Daduna, Professor für Vertriebslogistik an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, keineswegs: „Solche versteckten Kosten sind typisch für jede Lieferkette, in der Paletten oder Behälter aus einem offenen Tauschpool zum Einsatz kommen. Diese Tauschsysteme führen in den meisten Fällen nicht nur zu wirtschaftlichen, sondern auch zu ökologischen Problemen.“

Die Analyse basiert auf über 50 Interviews und Einzelfallstudien mit Herstellern, Spediteuren und Logistik Service Providern (LSP). „Ziel der Studie war es, die tatsächlichen Kosten des Europaletten-Tauschsystems in Deutschland aufzudecken, und zu ermitteln, wie diese Kosten unter den Teilnehmern einer Supply Chain verteilt sind“, erklärt Martin Nether, Director LSP von CHEP Deutschland.


Der deutsche Markt der 1.200 x 800 mm-Palette wurde bisher vom Europaletten-Tausch beherrscht, der zahlreiche intransparente Kostenfaktoren enthält. Diese treffen insbesondere die Transporteure, die die Waren von den Herstellern an die Händler liefern. Denn sie müssen dafür Sorge tragen, dass sie für die gelieferten Paletten die gleiche Anzahl leerer Paletten zurückerhalten. Und das kostet Zeit, da die Spediteure außerdem prüfen müssen, ob die erhaltenen Paletten von ausreichender Qualität sind.
Anschließend müssen die Transportunternehmer die leeren Paletten bei einem Palettenhändler abliefern; erst dann können sie ihre nächste Warenladung aufnehmen. Dieser Ablauf ist nicht nur äußerst ineffizient, sondern belastet außerdem unnötig die Umwelt, da viele LKW nur teilweise beladen umherfahren.

Die Studie unterscheidet zwischen direkten und indirekten Kosten. Direkte Kosten werden in erster Linie durch Qualitätsverluste und Palettenschwund verursacht. Sie belaufen sich auf etwa 1 bis 1,50 Euro pro Umlauf je Palette. Die meisten Unternehmen kennen zudem nicht den hohen Anteil der indirekten Kosten: Dieser rangiert zwischen 2 und 2,50 Euro pro Palettenumlauf. Indirekte Kosten entstehen hauptsächlich bei der Rückholung der Paletten.

Im Einzelnen bedeutet dies: 48 Prozent der Kosten des Europaletten-Tauschs entstehen bei der Rückholung der Paletten. Verluste schlagen mit neun Prozent zu Buche, 26,5 Prozent der Kosten gehen zurück auf mangelhafte Palettenqualität, und der Verwaltungsaufwand beim Tausch macht 16,5 Prozent aller Kosten aus.

Innerhalb der Supply Chain werden die Kosten so verteilt: Auf die Transportlogistik entfällt der höchste Anteil mit 70 Prozent, bei der Lagerlogistik sind es 20 Prozent, in der Produktion fallen zwischen fünf und zehn Prozent der Kosten an, und der Anteil der Kosten für den Tausch von Europaletten bei Händlern liegt unter fünf Prozent der Gesamtkosten.

Da die Kosten für die meisten Marktteilnehmer nicht transparent sind und daher von ihnen auch nicht analysiert werden können, besteht großer Aufklärungsbedarf, um das vorhandene Kosteneinsparungspotenzial zu identifizieren.

Große Hersteller und Erzeuger kommen jedes Jahr auf mehrere Millionen Palettenbewegungen. Der Europaletten-Tausch kann sie aufgrund zahlreicher Ineffizienzen durchaus mehrere Millionen Euro im Jahr kosten. In einigen Ländern, beispielsweise Dänemark, fordern Transportverbände ihre Mitglieder deshalb auf, eine zusätzliche Gebühr für die Abwicklung des Europaletten-Tauschs zu verlangen. In Italien empfiehlt der dortige Transportverband ANITA die Zusammenarbeit mit CHEP.

„Unsere Kosten steigen permanent, da wir direkt von den Preisentwicklungen bei Kraftstoff, Straßenbenutzungsgebühren und Löhnen betroffen sind“, kommentiert Jochen Eschborn, Vorstandsvorsitzender der E.L.V.I.S AG, dem Europäischen Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure. „Die Studie bestätigt, was wir bereits seit einiger Zeit vermutet haben: Die Kosten des Palettentausches werden im Wesentlichen von den Transport- und Logistikunternehmen getragen. Wir sind überzeugt, dass die Nutzung eines geschlossenen Palettenpools wie dem von CHEP Vorteile und Kosteneinsparungen für alle Beteiligten bietet.“

„Mit einem Paletten-Pool, in dem Ladungsträger kontinuierlich wiederverwendet, in Service Centern geprüft und bei Bedarf repariert werden, kann die gesamte Supply Chain eine Menge Kosten sparen. Unternehmen, die einen Mehrweg-Pool nutzen, leisten außerdem einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz“, betont Nigel Branch, Geschäftsführer CHEP Deutschland GmbH.

Wenn Sie ein Exemplar der Studie erhalten möchten oder Fragen zum Einsparpotenzial oder zum Umweltschutz durch den Wechsel zum CHEP Pool haben, wenden Sie sich bitte an:

Isabel Böhme
Marketing Communications Manager
CHEP Deutschland GmbH
Siegburger Str. 229b, 50679 Köln
Telefon: +49 (0)221 93571137
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